Gegen die Abschiebung der Mehmetis und aller Langzeitgeduldeten!

Am kommenden Samstag, den 21.05.2016 findet um 18.00 Uhr eine antirassistische Demo in Meppen statt.

Wir dokumentieren nachfolgend den Aufruf zur Demo:

Am Samstag, den 21.05.2016 um 18:00 Uhr wollen wir gemeinsam in Meppen für unseren abgeschobenen Freund Suad Mehmeti demonstrieren!

Der Anlass der Demonstration ist die im Landkreis Emsland stattgefundenen Abschiebungen einer Familie aus Twist. Aber nicht nur das, wir stellen uns entschieden gegen den Abschiebewahn, der im Moment zur Praxis wird!

Die Familie Mehmeti aus Twist lebte bereits 25 Jahren in Deutschland. In der Nacht zu Mittwoch, 27. April 2016 wurde Sherit Mehmeti und ihre fünf Kinder aus ihrer Wohnung in Twist herausgeholt und laut einer Bekannten zum Flughafen in Berlin gebracht. In Serbien, dem Land aus dem Sherit Mehmeti vor 25 Jahren ausreiste und nun zurückgeschickt wurde, hat die Familie kaum eine bis gar keine menschenwürdige Lebensperspektive, denn sie hat dort keine vernünftige Unterkunft, beherrscht kaum die serbische Sprache und haben kein Geld.
Suad selbst hat sein komplettes Umfeld hier bei uns gehabt, er besuchte die Schule mit uns und legte große Hoffnung in eine Zukunft. Er wollte bald beginnen zu arbeiten, in dem er eine Ausbildung begann, aber der Staat nahm ihm diese Chance!

Die Familie Mehmeti ist kein Einzelfall und die Bundesregierung nutzt jede erdenkliche Chance, Menschen aus rassistischen Gründen abzuschieben und Menschen, die hier aufgewachsen sind, zu diskriminieren und herauszudrängen.

Viele Sinti und Roma leben schon seit Jahrzehnten in Deutschland oder wurden hier geboren, ihnen wird aber aufgrund des Asylrechtes und Ihrer abgelehnten Fälle (oft die abgelehnten Fälle ihrer Eltern) in den 90er Jahren nicht selten Rechtssicherheit vorenthalten und sie sind somit oft nur „geduldet“.

Vor allem Jüngere werden in Länder abgeschoben, die sie nicht kennen und deren Sprache sie nicht verstehen. Zudem haben Sinti und Roma in den Ländern aufgrund von Rassismus nur geringe Partizipations- und Entwicklungschancen, sodass die Zukunft sehr oft ungewiss ist.

In der selben Woche kam es zu der Abschiebung nach Italien von Sami Moringa, eines 21-jährigen Mann aus dem Herkunftsland Eritrea. In Bezug auf diesen Fall wollen wir gleichzeitig allgemein gegen den Abschiebeterror protestieren, da eine Kritik daran nur glaubwürdig sein kann, wenn das Bleiberecht für alle und bedingungslos gilt.

Wir laden die Fraktionsvorsitzenden der Kreistagsfraktionen, Herrn Landrat Winter, sowie die regionalen Bundestagsabgeordneten ein, die Gelegenheit zu nutzen um sich auf unserer Kundgebung zu dem Themenkomplex zu äussern und mit uns zu diskutieren.

Für grenzenlose Solidarität und einen Stopp des Abschiebeterrors!

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