NWZ Bundestags Wahlforum am 19.09.2017

Am 19.09. fand, anlässlich eines von der Nordwestzeitung (NWZ) veranstalteten Wahlforums zur Bundestagswahl, eine Spontandemonstration statt. Die Demonstration richtete sich gegen die AfD, die mit ihrem Direktkandidaten, Andreas Paul, zu dieser Podiumsdiskussion eingeladen war. Ebenfalls wurde die NWZ für ihr unkritisches Verhalten gegenüber dieser rechtspopulistischen Partei kritisiert.
Die Demonstration startete um ca. 19 Uhr vom Schlossplatz in Richtung des Kulturzentrums PFL. Auf dem Julius-Mosen-Platz fand eine Zwischenkundgebung statt auf der, genau wie vor dem PFL, ein Redebeitrag verlesen wurde.
Mit dem Beginn des Wahlforums um 20 Uhr löste sich der Protest auf.

NWZ Wahlforum 19.09.2017

Hier noch der bei dem Protest verlesene Redebeitrag:
„Heute am 19.09. veranstaltet die Nordwestzeitung ein Wahlforum zur Bundestagswahl in dem Kulturzentrum PFL. Neben den üblichen Parteien ist auch die AfD mit ihrem Direktkandidaten Andreas Paul eingeladen. Wir halten es für keine gute Idee dieser Partei und ihrem Repräsentanten eine Bühne zu bieten.
Dass die AfD rassistische, sexistische, homophobe und andere menschenfeindliche Positionen vertritt sollte so langsam allen klar sein. Daher werden wir heute Andreas Paul genauer unter die Lupe nehmen und zeigen, dass er gut zu seiner Partei passt.
Der 1978 geborene Berufsoffizier inszeniert sich in seinem Wahlkampf als den starken Mann, der die Sachen anpackt und klare Worte findet. In den öffentlichen Diskussionsrunden die bisher stattgefunden haben gibt er sich Bürgerlich, doch wirklich klare Worte werden erst im Internet gefunden.
Dort, besonders aus Facebook, zeichnet sich das Bild eines Rassisten der ein festes Bild davon hat wer zu seinem „deutschen Volk“ gehört und wer nicht. Ob Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund oder Leute die einfach nicht Deutsch genug aussehen, sie sind für Paul alle nur „Gäste“ in seinem völkischen Weltbild. Doch er verwehrt ihnen nicht nur einen Platz in dieser Gesellschaft, für ihn sind sie der Grund für Kriminalität, Gewalt und Terror.
Die Feinde des Soldaten Andreas kommen aber nicht nur von außen, nein auch von innen wird sein Deutschland bedroht. So versucht er das Projekt Schlau zu skandalisieren, das an Schulen Bildungs- und Aufklärungsveranstaltungen zu geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung anbietet. Für den Kandidaten der AfD ist die wichtige Arbeit des Vereins „Gender-Mainstream-Wahnsinn“ der die Kinder indoktrinieren soll.
Auch in Sachen Sexismus hat Paul für uns klare Worte. Er fordert immer wieder das man „unsere Frauen“ vor Fremden schützen müsse. So klar wie seine Besitzansprüche ist auch sein Frauenbild, sie sind in erster Linie Mütter, deren „Freiheit“ darin bestehen sollte Zuhause bei der Familie zu bleiben.
Es lässt sich also schnell erkennen, dass der AfD und ihrem Kandidaten Andreas Paul eine Bühne zu bieten auch heißt Rassismus, Sexismus, Homophobie und Fremdenfeindlichkeit zu verbreiten. Aber auch das ist nichts Neues von der Nordwestzeitung, die schon im letzten Kommunalwahlkampf damit aufgefallen ist der AfD immer wieder ein unkritisches Forum zu bieten.
Egal, ob es um den Gegenwind für die AfD im Wahlkampf geht, um Presseerklärungen, die teilweise wortwörtlich abgedruckt werden oder um Veranstaltungsankündigungen. Die NWZ bietet der Partei eine gebührende Plattform und trägt damit ihren Teil zum Erfolg dieser bei.
Das Fazit sieht also übel aus. Eine in großen Teilen neofaschistische Partei die bald im Bundes- und im niedersächsischen Landtag sitzen wird, zusammen mit einer unkritischen Presse deren Mitarbeiter_innen es teilweise schwer Fällt ihre Sympathien für die sogenannte „Alternative“ zu verstecken.
All das lässt keinen Zweifel daran, dass jede Form von Protest gegen AfD oder NWZ nicht nur gerechtfertigt sondern notwendig ist.“

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