Im Angesicht rechter Agitation gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ sehen sich viele antirassistische und antifaschistische Zusammenschlüsse im Zuge des Rechtsrucks mit einem bis heute andauernden Defizit an Analyse und Kritik der Religion zugunsten spontaner Abwehrkämpfe konfrontiert. Schlimmer noch, suchen unlängst linke Aktivist*innen in der Religion das Potential der Emanzipation. Die Waffen der Kritik sind im Bereich völkischer und faschistischer Religiosität offenkundig stumpfer denn je. Doch die antisemitischen Träume islamistischer Regime wie im Iran, die tägliche Gewalt gegen kurdische Genoss*innen, der antifeministische Vormarsch christlicher Fundamentalist*innen in den USA oder die esoterischen Ausschweifungen deutscher Antisemit*innen zeigen mehr als deutlich auf, dass der regressive Impetus der Gläubigen auf grausamste Art und Weise vernichtende Wirklichkeit wird.
Mit der Veranstaltung mit dem Rosa Salon und dem AStA der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, wollen wir als offener antifaschistischer Treff eine Diskussion anstoßen. Nicht zuletzt, da vor knapp zwei Jahren, vom 03.10.20 auf den 04.10.20, das Aktions und Kommunikationszentrum Alhambra mit einem Farbanschlag, ausgehend von den Grauen Wölfen, konfrontiert war.
In ihrem Vortrag wird Petra Klug die Grundlagen materialistischer Religionskritik erläutern und eine feministische Position auf das Thema entwickeln.