Aufruf übernommen von NIKA Oldenburg.
Nach Jahren der kapitalisiert verwalteten Pandemie und einem erdrutschartigen Erstarken antisemitischer verschwörungsideologischer Bewegungen mitten im Rechtsruck ist es derzeit notwendiger denn je – das Einstehen für die klassenlose Gesellschaft, für einen revolutionären Antifaschismus! Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit*innenklasse, rufen wir deshalb alle Antifaschist*innen in Oldenburg und Umgebung dazu auf, sich dem revolutionären Antifa-Block in der 1. Mai-Demo des Bündnis für solidarische Intervention anzuschließen. Kommt um 13:00 Uhr auf den Schlossplatz und bringt Fahnen, Transparente und all eure Genoss*innen mit! Wir sammeln uns hinter dem „Heraus zum ersten Mai – Für einen revolutionären Antifaschismus“-Transpi.
Scheisze bleibt Scheisze!
Der Kapitalismus, seine bürgerliche Gesellschaft und ihre Zwänge sind nicht nur die Grundlage für ein unterdrückerisches Klassenverhältnis, welche den Großteil der Weltgesellschaft in eigentumslose Lohnarbeitsabhängigkeit zwingt; er setzt das Prinzip des Eigentums als sein oberstes Gut, welches trotz der materiellen Möglichkeit des schönen Lebens für alle, eine immer extremere Ungleichheit, Verelendung und Ausbeutung herbeiführt. Die Errungenschaften des Bürgertums schlagen um in ein lückenloses System der Profitzwänge, welches die doppelt freien Subjekte zu verwaltetem Humankapital und bloßen Dingen der Kalkulation rationalisiert. Dies wurde während der Pandemie mehr als deutlich, wenn Lohnarbeiter*innen unter Einsatz ihres Lebens in Werkshallen, Pflegebetrieben und Großraumbüros für den Erhalt der Selbstverwertung des Werts kommandiert wurden.
Die Warenform durchdringt jede menschliche Beziehung bis ins vermeintlich Private und verdinglicht jene in ein resonanzloses, entfremdetes, falsches Leben im Falschen. Die daraus resultierenden sozialen Verwerfungen äußern sich in der Konkurrenzgesellschaft durch ausufernden Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Nationalismus. Das Patriarchat ist zwar nicht einzig vom Kapitalismus bedingt, doch steht mit ihm in einer engen Wechselbeziehung, die ihn fördert und zementiert. Trans- und Queerfeindlichkeit stehen dazu in einem ähnlichen Verhältnis. Es ist klar: Antifaschist*innen müssen sich nicht nur gegen die unmittelbaren menschenfeindlichen Ideologien dieser Gesellschaft stellen, sondern die Wurzel des Problems, den Kapitalismus, offensiv bekämpfen.
Zwei Jahre des kontinuierlichen Protests gegen die verschwörungsideologische Bewegung liegen hinter uns. Am 1. Mai möchten wir gemeinsam mit euch unsere Wut auf die Straße tragen und dem regressiven Mob eine Perspektive der Utopie entgegenhalten.
Es ist höchste Zeit, Stellung zu beziehen gegen die autoritären Sehnsüchte deutscher Wutbürger*innen, die rücksichtslose Ausbeutung ökologischer Grundlagen und das repressive kapitalistische Produktionsverhältnis. Heraus zum 1. Mai – Kommt in den Antifa-Block!